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Liminal

Material: Textil, 3 DMX lights, 3 channels, glass stones, broken mirrors, soil, white stones, voice recorder and text

//Deutsch

Liminal ist ein interaktives Werk, bestehend aus einer Klanglandschaft aufgebaut aus drei Lichtern, Glass, Steinen, und weißem Tuch, die in einem Raum platziert werden. Die Audiospur besteht aus vorher aufgenommenen Stimme und wird durch die eigene Stimme des Zuschauers aktiviert.


Das Werk beginnt, wenn der Zuschauer das ganze System durch seine Stimme, die vorher festgelegte Textzeilen vorliest, aktiviert. Die Zeilen stammen aus verschiedenen Büchern, die sich mit dem Thema der Utopie befassen. Aktiviert durch die Stimme des aktuellen Zuschauers hören wir die Stimmen der vorigen Besucher. Abgespielt in verschiedenen Geschwindigkeiten und Tonlagen. Sie koexistieren miteinander und erschaffen eine vereinigte Soundtextur.


Gleichzeitig wird die Stimme des aktuellen Zuschauers aufgenommen und in eine Sammlung von Stimmen eingespielt, die dann wiederum zu hören sind, wenn der nächste Besucher das System wieder aktiviert. Die Stimme in der aktuellen Sound Komposition wird dann sofort in Licht und Farbe umgesetzt und erschafft so für jeden Besucher eine eigenes visuelles Szenario.


Diese Szenarien bestimmen sowohl die Struktur als auch das Klang- und Lichtmaterial des Werkes. Licht und Klang werden durch interaktive Technologien vermittelt, die nicht als “das andere” im Sinne von einem menschengemachten Werkzeug auftreten, sondern entrückt von ihrem natürlichen Zweck in der Welt.


Aber als Erweiterung dieser Welt, die die bloße Unterscheidung zwischen Klang und Reproduktion, Interaktion und Technologie des Editierens sowie Natur und Kultur in Frage stellt. Der selbst eingesprochene Text wird durch das Zuhören der anderen vorher aufgenommenen Stimmen reflektiert und “Liminal” lädt das Publikum dazu ein, die eigene Position innerhalb der Menschheit und aller anderen Geschöpfe zu reflektieren.


So zeigt das Werk eine doppelte Perspektive auf, in der das Selbst andere aktiviert um eins mit ihnen zu werden und so kontinuierlich ein neues Szenario kreiert. Außerdem ist “Liminal” ein Werk, dessen zeitliche Verortung auf der Interaktion mit der Präsenzzeit des Zuschauers, meiner eigenen Zeit, sowie unserer kollektiven Vorstellung von Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, basiert.


Die Stimme als einzigartige Eigenschaft eines jeden Menschen und als Medium dieser Interaktion, zeigt so ihre physische Charakteristik und enthält so eine temporale Spur. Drei Objekte sind im Raum arrangiert: Stoff, Steine und Erde. Diese bilde Entitäten nach, die auf die Besucher reagieren. Diese Entitäten werden uns für eine Weile begleiten und die Erfahrung erschaffen, in der Gesellschaft andere Menschen zu sein und wir sehen unsere Stimme widergespiegelt in geteilten Aktionen.


Während die Erfahrung selbst eine individuelle bleibt, wird das Kollektiv komponiert durch das Aufnehmen der Stimmen und verwandelt das Gesprochene und Gehörte in ein kollektives Werk.

 

// English


Liminal is an interactive work consisting of a sound – landscape, made of 3 lights, glass, stones, and a white cloth, displayed in a space. The audio consists of pre-recorded voices and is activated by the viewer’s own voice.


The work begins when the spectator activates the whole system by means of their voice reading predetermined lines of a text, the lines were taken from different books with the theme Utopia. Thus, activated by the voice of the present viewer we listen to the voices of previous viewers played back at different speeds and pitches, coexisting with each other and creating a unified sound texture.


At the same time, the current viewer’s voice is recorded and saved to a library of voices that will be heard when the next viewer activates the system again. The voice in the present sonic composition is then immediately translated into light and colour, creating for each audience their own unique visual scenario.


These scenarios determine both the structure and the sound and light material of the work. They are mediated by interactive technologies that do not act as “the other” (as a man-made instrument) removed from the “natural” world. But as an extension of that world that questions the very distinction between sound and reproduction/interaction/editing technology, nature, and culture.


As their own voicing is reflected by listening to other previously recorded voices Liminal invites the audience to reflect on their position among human and more than human beings. In this way, the work transmits a double perspective where the self activates others to become with others, creating continually a new scenario. Furthermore, Liminal is a work where temporality is based on the interaction of the Spectator’s present time, my own or our collective sense of present and past and future.


The voice, as a trait unique to each human, and as the medium for this interaction speaks of its physical characteristics, thus containing a temporal trace. There are 3 objects arranged in the space, textile, stones and soil. These recreate entities that respond to the audience. These entities will accompany us for a short time, creating the experience of being with others, and seeing our voice reflected in joint actions. While the experience remains individual, the collective composed through recording and transforms the voicing and listening into a collective fact.